Accessibility-Heuristiken

Artikel vom 3. August 2004 (↻ 9. Oktober 2008). ISSN 1614-3124, #7. Schwerpunkt: (RSS-Feed für alle Themen).

Heuristiken entsprechen zwar nur Daumenregeln, können aber äußerst effektiv sein, um Grundsätze zu vermitteln, indem sie eine Art »mnemonisches Framework« schaffen. Dieser Artikel stellt die wichtigsten Heuristiken aus dem Bereich Barrierefreiheit (Accessibility) heraus, und zwar die, die uns bereits das W3C und IBM gelehrt haben.

W3C-Richtlinien

Erfahrene Webentwickler sollten diese Regeln schon im Blut haben, unerfahreneren seien sie angeraten – Grundregeln zur Erstellung zugänglicher Websites. Die bekanntesten Prinzipien zur Barrierefreiheit hat das W3C bereits vor Jahren aufgestellt. Dessen Quick Tips empfehlen:

Auch die Web Content Accessibility Guidelines 1.0 selbst entsprechen insgesamt einer Reihe von zusammenfassbaren Regeln. Obwohl sich einige Richtlinien wiederholen, stimmen diese jedoch nicht vollständig mit den obigen überein und werden somit ebenfalls vorgestellt (angelehnt an die offizielle deutsche Übersetzung):

Zu guter Letzt können dann auch nochmal die Web Content Accessibility Guidelines 2.0 mit weiterführenden, ergänzenden kurzen Empfehlungen und abgeleiteten Heuristiken dienen, die das W3C auf einer »auf einen Blick«-Seite präsentiert:

IBM-Richtlinien

Nicht nur das W3C hat nützliche Heuristiken erarbeitet. Etwas allgemeiner ist das Regelwerk von IBM (unter der alten Adresse nicht mehr verfügbar; die ACM bietet kostenpflichtig die ursprüngliche Studie an), das gleichzeitig auch ein etwas breiteres Spektrum abdeckt. Es stellt die laut Ansicht des Autors einzige Sammlung dar, die neben den oben aufgezählten, verteilten W3C-Tipps noch besondere Beachtung verdient:

Solche Heuristiken und Empfehlungen können und sollen natürlich kein Ersatz für WCAG, BITV oder Section 508 sein, erst recht nicht, wenn rechtliche Bestimmungen einzuhalten sind. Dennoch aber helfen sie Anfängern wie Fortgeschrittenen durch ihre Einfachheit. Schließlich ist alles gewünscht, das hilft, für Barrierefreiheit zu sensibilisieren und Barrierefreiheit umzusetzen.

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Ăśber mich

Jens Oliver Meiert, am 9. November 2024.

Ich bin Jens (lang: Jens Oliver Meiert), und ich bin ein Frontend-Engineering-Leiter und technischer Autor/Verleger. Ich habe als technischer Leiter für Firmen wie Google und als Engineering Manager für Firmen wie Miro gearbeitet, bin Mitwirkender an verschiedenen Webstandards und schreibe und prüfe Fachbücher für O’Reilly und Frontend Dogma.

Ich experimentiere gerne, nicht nur in der Webentwicklung (und im Engineering Management), sondern auch in anderen Bereichen wie der Philosophie. Hier auf meiert.com teile ich einige meiner Erfahrungen und Ansichten. (Bitte sei kritisch, interpretiere wohlwollend und gib Feedback.)